Alles auf Anfang.

Er ist wieder da. DIE Trainer-Lichtgestalt unseres VfB der letzten Jahre. Armin Veh. Mit ihm und hoffentlich viel Rückenwind bei ausbleibenden störenden Gegenströmungen startet der VfB nun endlich durch. Zum Saisonstart nun ein paar Gedanken rund um das Traineramt, den Verein und schon einmal einen kleinen Ausblick in die Runde 2014/2015, bevor dann innerhalb der nächsten Wochen nach Abschluss der Testspiele, der Trainingslager und eventuell nach der Bekanntgabe weiterer Transfers, die Mannschaft genauer unter die Lupe genommen wird. 

„VehfB“. Das mag noch immer in den Ohren vieler klingen, ebenso wie die Bilder des geilsten Autokorsos, den Deutschland jemals gesehen hat und die anschließende Party auf dem Stuttgarter Schlossplatz, als die Schale endlich mal wieder den Weg in den Kessel gefunden hatte. 2007, das war auch die Saison im Anschluss an eine faszinierende Weltmeisterschaft. Neben Zeitpunkt und Trainer ähnelt auch die Tatsache, dass niemand so richtig etwas von den Jungs aus Cannstatt erwartet. Unsere Chance?!

Vieles ähnelt sich, vieles kommt einem bekannt vor, doch es gibt auch einige Dinge, die sich verändert haben. Der Verein hat in den letzten Jahren zum Teil aus eigenem Antrieb heraus, zum Teil durch den Druck (und Zwang) der eigenen Fans und auch zum Teil aus der puren Not heraus Entscheidungen und Umstrukturierungen vollzogen. Missglückte Akte wurden teils schon wieder revidiert, andere konnte man ausbauen und perfektionieren. Insgesamt befindet sich der Club so auf einem guten Weg, auch wenn das nicht immer und überall so wahrgenommen wird.

Mit Armin Veh kommt, anders als bei seiner VfB-Premiere im Jahre 2006, nun als gestandener, erfahrener und erfolgreicher Coach zurück. Damals war er noch der große Unbekannte, hatte zwar eine bewegte Geschichte, doch konnte keine allzu großartigen Leistungen oder gar Erfolge nachweisen. Doch der Schwabe konnte sich beim VfB beweisen und hat das in ihn gesteckte Vertrauen zurück gezahlt. Sogar mehr als das!

Die darauf folgenden Trainerstationen waren sehr, sehr schwierig. In Wolfsburg musste er wohl das größte Erbe von Felix Magath antreten, an dem nach ihm auch noch weitere gescheitert sind, nicht zuletzt Magath selbst. Hamburg ist bis heute ein Krisenherd, das konnte Armin Veh damals auch nicht entscheidend beeinflussen. In Frankfurt, ein Verein mit grandiosen Fans, einem soliden sportlichen und geschäftsführenden Leitung, konnte er wieder „sein Ding“ durchbringen, zwar stets kritisch begleitet, aber wohl doch gut durchdacht und an den entscheidenden Stellen unterstützt.

Zurück zum VfB kommt er nun als der starke Mann. Er weiß sicherlich noch aus der näheren Vergangenheit, wie der Verein und auch seine Fans tickt, wie man sie „zu packen“ hat. Seine bewusste Entscheidung für den Verein mit dem Roten Brustring, auch gerade in dieser schwierigen Phase und dem aufgeheizten, teilweise aggressivem Umfeld, mag schon einiges bedeuten und zeigt viel.

Bleibt nur zu hoffen, dass auch die Entscheidungsträger einen ebenso starken Willen haben und beibehalten. Sie müssen wissen, welch ein mittlerweile willensstarker Charakter auf sie zukommt. Natürlich sind die nun anbrandenden Begeisterungsstürme sicherlich zu viel des Guten. Das weiß und erkennt auch Armin Veh und hat auch schon versucht einzugreifen und zu beschwichtigen, die Wogen zu glätten. Das ist nicht nur seine von Haus aus eher bescheidene, schwäbische Ader, sondern wohl auch das Wissen um das Umfeld. Er wäre nicht der Erste, der durch das Umfeld umfällt!

Der Verein hat auch gerade deswegen bei Armin Veh angefragt. Er ist ein akzeptierter Trainer und man hofft, dadurch im Vereinsumfeld mehr Kredit, mehr Ruhe erkaufen zu können.

Ich wünsche Armin Veh alles, alles Gute! Ich glaube fest an ihn und weiß, dass er seine Arbeit gut machen wird… so man ihn denn auch lässt.

Und damit sind wir auch schon bei meinem einzigen Wunsch für Armin Veh, der auch zugleich meine größte Hoffnung ist: Ruhige Zeiten bei unserem VfB.

Das, was einige seiner Vorgänger leider nicht bekommen haben, sei es aufgrund des fehlenden Status‘, einer fehlenden Lobby im Verein und bei den Fans, angeblicher Unerfahrenheit oder anderer fadenscheiniger Gründe, das alles kann Armin Veh durchaus vorweisen und deswegen muss man ihm es auch gewähren: ZEIT! Armin Veh hat die von vielen Seiten geforderten Erfahrungen in allen Bereichen. Er ist ein Trainer, der schon alles miterlebt hat: Meisterschaft, Champions League, Abstiegskampf, Zweite Liga. Das sind alles nun keine Ausreden (für wen auch immer) mehr.

 

„Mein Team rennt nie ohne Kopf an.“

 

Alles Gute, Armin Veh.

 

Euer Gunther

 

 

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