Erstklassig. Zur Bundesligarückkehr unseres VfB.

Der VfB ist wieder erstklassig. Wie man so schön sagt, da wo er hingehört. Die Mercedesstraße zählt in Deutschland wieder zu den ersten Adressen in Sachen Fußball. Doch bis zum Saisonstart gab es die ein oder anderen Nachrichten, die für Diskussionsstoff sorgten und dies auch bis zum heutigen Tag noch tun.

 

Es hätte auch nur zu schön sein können. Nach nur einer mageren Saison in der 2. Bundesliga steigt unser VfB zum Ende hin dann auch souverän in die 1. Liga auf. Wir sind wieder da. Die Euphorie ist riesig. Eine grandiose Party sprengte im wahrsten Sinne des Wortes am letzten Spieltag die Mercedes-Benz-Arena und flutete im Anschluss den Wasen. Der lang umstrittene Plan zur Ausgliederung wurde dann mit überzeugender Mehrheit der Mitglieder umgesetzt. Die Planungen für die bevorstehende Saison liefen leicht schleppend, aber doch zufriedenstellend an.

 

Doch dann musste schließlich das kommen, was kommen musste. Das, was unseren VfB leider seit vielen Jahren ausmacht. Unruhe, wenn nicht sogar schon ein Beben. Die Entlassung des Sportvorstands zu einer mehr als ungünstigen Zeit. Gut, man hatte direkt Ersatz parat und konnte so die Wogen zügig glätten. Weitere größer ausufernde Kritik wurde schleunigst im Keim erstickt. Dass von den für die Entlassung ursächlichen Gründen nichts an die Oberfläche gekommen war, bewerte ich eher positiv. Immerhin scheinen die Strukturen im Verein intakt zu sein.

 

An dieser Stelle möchte ich mich nun auch nicht an etwaigen Spekulationen beteiligen, sondern mich an die Tatsachen halten. Schindelmeiser ist nicht mehr Teil des Vereins, Reschke ist es ab sofort.

 

Nun, zur neuen Saison habe ich mir einige Gedanken gemacht, die die Lage der Liga zum Thema machen. In Form eines Briefes...

 

Liebe DFL,

 

die letzten Jahre war die Bundesliga das Aushängeschild im Sport. Ein Rekord jagte den nächsten, Einnahmen sprudelten in allen erdenklichen Bereichen. Tolle Stadien, tolle Stimmung, tolle Fans.

 

Und nun? Soll dieses fantastische Produkt noch weiter gemolken werden, bis auf das allerletzte Maximum.

 

Daran ist prinzipiell nichts verwerflich. Doch, an wen wird hier wieder einmal zuletzt gedacht?

Na, kommen Sie darauf? Wer hat davon rein gar nichts?

Ja, ich glaube, Sie kommen der Antwort näher. Es wird allmählich wärmer.

Die Fans. Diese sind völlig außen vor. Und dabei sind gerade die, diejenigen, welche am meisten dazu beitragen. Bedenken Sie einmal, wer für die Stimmung in den Stadien verantwortlich ist? Sicherlich nicht die eröffnenden Worte des DFL-Präsidenten zum Auftakt oder der Versuch eines angedeuteten, einhändigen Klatschens mit dem Gläschen Prosecco.

 

Die Fans sind es, die beinahe jedes Wochenende hunderte Kilometer zurücklegen, um bei den Spielen dabei sein zu können. Da mögen Sie jetzt sagen, dass Sie selbst dies ja auch machen würden. Aber das ist schließlich auch ihr Beruf, dafür werden Sie (nicht zu schlecht) bezahlt. Hauptamtliche Fans mag es bisher nur in geringem, recht fragwürdigen Ausmaß geben.

 

Diesen Fans machen Sie es nun richtig schwer. Durch die wilde Aufsplittung des Spieltags und Zerstreuung über mehrere Tage und mehrere Tageszeiten wird es richtig konfus und kaum planbar. Nebenbei möchte ich kurz auf das aktuell bestehende Chaos auf dem Fernsehparkett hinweisen. Man braucht beinahe schon ein Studium, um zu verstehen, welcher Sender was wann und wo zeigt. Ein TV-Gerät mit Receiver und entsprechender Karte scheint nun ja bei weitem nicht mehr ausreichend zu sein. Haben Sie an dieser Stelle schon einmal recht herzlichen Dank dafür. Und mögen Sie uns an dieser Stelle bitte den Verweis auf das Bundesverfassungsgericht ersparen. Das wäre nur noch erbärmlicher. Besten Dank auch hierfür.

 

Geld bestimmt eben alles. Nicht wahr?

 

Daher hätte ich noch einen ergänzenden Vorschlag.

Bundesliga. Das heißt, zwei Ligen, 36 Mannschaften, jeweils 34 Spieltage, zuzüglich der Relegationsspiele, ganz zu schweigen von Supercup. Da kommt einiges zusammen. Stellen Sie sich nun einmal vor, und halten Sie sich fest. Wir weiten die beiden Ligen jeweils auf 20 Teams aus. Oder besser wären ja auch 30, oder? Und dann ist es ganz einfach. Spiele parallel stattfinden zu lassen ist ja völliger Unsinn. Totale Verschwendung. Nein, wir lassen die Spiele aller 60 Teams hintereinander, jeweils separat mit jeweils 10 minütiger Pause ablaufen. Und um das Spiel selbst nicht mitten in der Nacht abhalten zu müssen, verteilen wir die Spielstätten um die ganze Welt. So kann man in Deutschland rund um die Uhr die Spiele genießen, während das Spiel vor Ort immer zur gleichen Zeit stattfindet, entlang der jeweiligen Zeitzonen. Und Fans im Stadion, wer braucht die da schon? Wofür waren die gleich noch gut? Ach, dann etablieren wir einfach den Berufsfan. Der wäre auch flexibel und könnte sich jedes Trikot überstreifen. Gerne auch je nach Kameraperspektive die Tribünen wechseln. Perfekt. Besser ließe sich das Top-Event nicht verkaufen. Klasse.

 

Na, liebe DFL. Gefallen gefunden?

 

 

Mit diesen Eindrücken und Worten wünsche ich uns allen einen schönen, erfolgreichen Einstand zum Saisonauftakt.

 

Euer Gunther

AKTUELL:

<<<< 27.01.2019 15:30 Uhr München- Stuttgart
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