Re-Start: VfB.
Die Wehen des schmerzhaften Abstiegs sind immer noch nicht vollends abgeklungen. Sie hängen nach. Doch nun steht unmittelbar der notwendige Neuanfang bevor. Die Kiezkicker sind in der Stadt, wie es so schön vom Verein tituliert wird. Einige Änderungen sind vollzogen. Es gibt viel Neues beim VfB, sowohl auf als auch neben dem Platz.
Der Start in die 2. Bundesliga kann beginnen.
Viele Wochen sind mittlerweile vergangen, bei unserem VfB hat sich so einiges getan. Personen sind von ihren Ämtern zurückgetreten, Funktionäre wurden entlassen, Spieler hat man verkauft oder sprichwörtlich vom Hof gejagt. Und schließlich gibt es da einen neuen Trainer, Jos Luhukay, der zunächst in Personalunion auch als Manager agierte, diesen Posten hat seit kurzem aber der ehemalige Hoffenheimer Jan Schindelmeiser inne.
Der Verein verzeichnet einen neuen Mitgliederrekord und führt bereits jetzt die Tabelle in der 2. Bundesliga an. Nämlich das Ranking der Dauerkartenverkäufe. Diese belaufen sich aktuell auf knapp 25.000, das ist erstligareif!
Bleibt nur zu hoffen, dass die Mannschaft dies nun auch zurückzahlt.
Im Team hat es einige Veränderungen gegeben. Im Nachhinein wird der ein oder andere wieder meckern (beziehungsweise bruddeln), dass der erhoffte Totalumbruch mit einem kompletten Austausch sämtlicher Spieler ausgeblieben ist. Aber nun mal ehrlich, wer will das (mit all den Konsequenzen) wirklich haben? Der VfB war in der Vergangenheit nicht gerade der attraktivste Arbeitgeber, der Abstieg war hierfür gerade nicht unbedingt zuträglich. Dennoch kann man durchaus optimistisch in die Zukunft blicken. Auf der Trainerposition hätte es kaum besser kommen können. Jos Luhukay, ich muss ehrlich sagen, ich hatte diesen Namen nicht auf meiner Liste und selbst wenn, hätte er mit Sicherheit ganz unten gestanden. Doch nun, nach der vollzogenen Verpflichtung, macht man sich natürlich Gedanken über diese Entscheidung. Man wiegt das Für und das Wider gegeneinander ab, bewertet und kommt zu dem Schluss...einen besseren Mann für diese Situation gibt es kaum.
Die langwierige Suche nach einem „Vorstand Sport“ ist nun in der Person Jan Schindelmeiser geendet. Auch hier hatten sicherlich nur wenige diesen Namen auf dem Papier. Aber ich denke, man hat sich nicht umsonst etwas mehr Zeit gelassen zur Findung.
Ob jedoch letzten Endes wirklich jedes Rädchen so schön in das andere greift, ob der VfB sich in der 2. Bundesliga etablieren und hoffentlich den ersehnten direkten Wiederaufstieg schaffen kann, das werden wir erst nach einigen Spieltagen sehen. Bereits jetzt schon eine Prognose abzugeben, wäre grob fahrlässig. Bei einem solch fragilen Gebilde, einem solch zarten Gewächs, einem solch empfindlichen Pflänzchen, wie dem VfB mit seinem Umfeld, kann schon das geringste Lüftchen, der kleinste Hauch, die kleinste Brise Salz zu viel in der Suppe, das Kartenhäuschen zum Einsturz bringen.
Abhilfe schafft hier nur eine gesunde und stabile Vorrunde, ohne die großen ergebnistechnischen Paukenschläge (sowohl positiv wie auch negativ).
Auf geht’s VfB. Wie Cacau schon schrieb, heißt das Ziel „Immer den Blick nach oben“.
Euer Gunther